Gestern allein bei heise fünf
Meldungen (
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über Massenentlassungen, zumeist bei Unternehmen
der "New Economy". Die Old Economy hatte
ja schon ihren Ballast von Bord geworfen bzw. tut
es immer mal wieder, damit die Börse auch mal
gute Nachrichten bekommt.
Pervers
das Ganze. Und uns Schröder hat nichts besseres
zu tun, als den "Faulen" den Krieg zu erklären
und damit ein gern gehörtes Klischee zu bedienen.
Irgendwie muss er ja auch seine 3.5 Mio schaffen.
Notfalls eben damit, dass die faulen Arbeitslosen
aus der Statistik gestrichen werden. Als würde
das irgendetwas ändern. Die Arbeit
geht
uns aus in der Wissensgesellschaft oder wie immer
sie heissen mag und das wird wohl in Zukunft noch
viel schneller geschehen. In 20 Jahren sitzt doch
keine Kassiererin mehr im Supermarkt, genausowenig
wie dann noch jemand per Hand geschriebene Überweisungen
persönlich am Schalter der Bank entgegennimmt
oder einer im Versandhandel die Pakete per Hand einpackt.
Routinearbeiten verschwinden, werden von Maschinen
ausgeführt. Ist doch gut so. Was sollen sich
die Leute bei langweiligen, wie gesundheitsschädlichen
Jobs quälen. Aber wohin mit ihnen? Bald haben
wir wahrscheinlich für 25% der Arbeitsfähigen
keine herkömmlich Arbeit mehr, vielleicht sogar
für 30-40%, mit immer steigender Tendenz. Die
alle zu Faulpelzen erklären, wird kaum die Lösung
bringen, ABM-Stellen auch nicht. Uns geht die Erwerbsarbeit
aus, aber keiner sagt das offen und ehrlich. Jede
Reform, sei es Renten- oder Bildungsreform, ist durch
diese Ignoranz von vornherein umsonst. In ein paar
Jahren muss wieder alles nachgebessert werden. Weniger
Arbeit an sich, scheint erstmal nichts schlechtes.
Leider haben wir ein Problem. In unserer Gesellschaft
definieren wir uns über die Erwerbsarbeit, bei
uns ist der ein Held, der 14 Stunden, 6 oder gar 7
Tage die Woche arbeitet, Führungsverantwortung
hat und ein dickes Auto fährt. Jemand ohne Erwerbsarbeit
ist im besten Fall ein bedauernswerter Looser oder
Spinner und im schlechtesten Fall eben stinkend faul.
Sind wir krank! Aber was macht man dagegen? Was mache
ich dagegen? Nichts - fein Arbeit suchen, am besten
einen 14 Stundenjob und so tun als ob ich mich dabei
selbst verwirklichen kann. Herzlichen Glückwunsch!
Na ja, wenigstens
Brigitte
Z. bricht Tabus, wenn sie auch nicht wirklich
weltbewegend sind.
Und zum Zahnarzt muss ich heute auch noch. *zitter*
[o:k]
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mithacken!